Test: Fußballspiel für PC, PS3 und Xbox 360
Uhr
Oliver Sprung
Im aktuellen Teil der „PES“-Reihe stellt Konami die Spielmechanik komplett um. Einige weitere Neuerungen sollen dafür sorgen, dass die virtuellen Kicker in Topform antreten.
Video zum Test
Fifa 11 gegen PES 2011: Welcher Kick ist besser?
König Fußball regiert wieder. Die Niederlage der deutschen Nationalmannschaft gegen Spanien im Halbfinale der Fußball-WM 2010 in Südafrika ist längst vergessen, die Bundesliga läuft auf Hochtouren. Und wie jedes Jahr im Herbst warten PC- und Konsolenspieler mit einer Schwäche für die „schönste Nebensache der Welt“ auf den jährlichen Ableger der „PES“-Serie. Und wie jedes Jahr stellen sie sich die Fragen: Lohnt sich der Kauf? Hat sich neben den Kadern und Spielerstärken viel geändert? Die Redaktion bat Konamis Fußballspiel zum Fitness-Test.
Mehr Realismus am Ball
Die Macher von „PES“ nehmen sich konsequent die Pass- und Flankenmechanik vor. Während die Bälle früher fast wie auf Schienen zum angespielten Mann rollten, dosieren Sie nun die Ballbeschleunigung selbst. Als Hilfestellung erscheint zu Füßen des passenden oder flankenden Kickers ein Kraftbalken. Die Richtung bestimmen Sie per Analogstick oder Digitalkreuz. Am PC funktioniert das mit einem per Adapter angeschlossenen PS2-Pad wunderbar. Außerdem korrigiert der Computer kleine Zielungenauigkeiten nicht mehr, Sie müssen den Passempfänger schon präzise anvisieren. Das ist nicht immer leicht und gerade für altgediente „PES“-Veteranen mit einer Eingewöhnungsphase verbunden – doch sobald Sie die Technik intus haben, flutscht der Spielaufbau umso besser.
Die ausgefeilten Passsysteme und die künstliche Intelligenz der Elf sorgen für ein deutlich verbessertes Spielerlebnis. Früher reichte meist eine Taktik aus, die an Hinterhof-Fußball erinnerte: Ein Verteidiger dribbelt im Alleingang über das gesamte Feld und macht dann auch noch das Tor. Derartige Solo-Konter, die ja auch im echten Fußball vorkommen, gibt es zwar vereinzelt noch, aber sie sind die absolute Ausnahme.
Lizenzen
Das ewige Problem der „PES“-Reihe schlägt auch 2010 wieder durch: die fehlenden Lizenzen. 250 Mannschaften, fünf europäische Ligen, die Champions League, das südamerikanische Turnier Copa Santander Libertadores sowie 25 Stadien bietet der Titel. Das ist nicht wenig, wegen unvollständiger Kader, etlicher Fantasiespieler und der Abwesenheit der Bundesliga sowie einheimischer Stadien aber eine bittere Pille für deutsche Fans. Immerhin läuft die deutsche Nationalmannschaft vollständig auf, und auch die beiden Bundesligisten Werder Bremen und Bayern München spielen mit.
Zweikampf mit harten Bandagen
Ein weitere große Neuerung betrifft das Zweikampfverhalten. Ein Druck auf die Passtaste soll den verteidigenden Spieler dazu bringen, den ballführenden Kontrahenten zu bedrängen. Dabei sind nun die üblichen Rangeleien inklusive Zupfen am Trikot möglich. Gegen die stahlharten Abwehrrecken setzen sich die Angreifer mit zahlreichen neuen Tricks und Finten zur Wehr. Wer es noch etwas schwieriger und actionreicher mag, erhöht die Spielgeschwindigkeit: Fünf Abstufungen von „-2“ bis „+2“ stehen Ihnen offen.
Übersichtlichere Menüs
Während in „
“ selbst erfahrene Spieler in den verschachtelten Menüs bisweilen minutenlang vergeblich nach einer bestimmten Einstellung suchten, löst Konami künftig alles ganz einfach mit einer grafischen Oberfläche. Dort wechseln Sie einen Spieler per Drag & Drop aus und setzen ihn anschließend locker auf die richtige Position im Spielfeld.
„PES“-Spieler, die in Sachen Taktik und Mannschaftsaufstellung Hilfe benötigen, fordern vom Computer Unterstützung an. Der wählt dann die Mannschaft nach Tagesform der Spieler aus. Das Auswechseln überlassen Sie ebenfalls einer zuverlässigen Automatik – Sie stellen dazu einfach vor Beginn einer Partie ein, ob früh ausgewechselt werden soll oder erst, wenn ein Spieler sichtlich erschöpft ist.
Fazit: Pro Evolution Soccer 2011
„PES 2011“ glänzt mit seiner blitzsauberen Spielmechanik: Das neue Passsystem, die hohe Spielgeschwindigkeit und die enorm präzise Steuerung machen die Partien zu einem Fußball-Erlebnis. Auch grafisch macht die Serie Fortschritte. Spieler und Spielfeld beeindrucken mit einem realistischen Look. Vor allem die virtuellen Kicker kommen Ihren echten Vorbildern immer näher.
Dagegen sehen die Tribünen grob gezimmert aus, und die Animationen wirken etwas hölzern. Echte Kicker bewegen sich – mit wenigen Ausnahmen – geschmeidiger. Ein weiteres kleines Manko – neben den fehlenden Lizenzen – ist die Einschränkung der Online-Partie auf maximal acht Spieler. „PES“ unterlegt das Spielgeschehen mit einer guten Geräuschkulisse. Die Kommentare sind erträglich. Wer sich für „PES 2011“ als virtuellen Kick entscheidet, schießt bestimmt kein Eigentor.
Erscheinungstermin „Pro Evolution Soccer 2011“: 30. September 2010 für PC und Konsolen. (fb/mc)
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